Montag, 26. Juni 2017

Salzburger Almenweg: durch das Großarltal - unbezahlte Werbung

Alm an Alm an Alm:

Auf dem Salzburger Almenweg
durchs Großarltal





Wenn wir schon im Tal der Almen sind, dann wollen wir auch ein paar der Almen besuchen. Einige kennen wir ja schon, aber man freut sich ja jedes Mal darauf, in den prächtigen Holzhäusern einkehren zu dürfen.
 




Und so haben wir uns eine Runde über verschiedene Almen vorgenommen. Man wandert auf guten Wegen, und vor allem, man hat immer eine prächtige Aussicht zur Bergwelt auf der gegenüber liegenden Talseite. Markant stechen hier Höllwand und Schuhflicker in den Himmel - Ziele für die nächsten Tage.



 
Man fährt vor Großarl talauswärts und biegt nach dem Ort rechts ab in Richtung „Breitebenalm“. Nun schraubt sich das Sträßchen empor, bietet aber immer herrliche Blicke auf die nördlich gelegene Bergwelt - man muss aufpassen, sich auf die Straße zu konzentrieren und nicht immer nur die Aussicht zu genießen. Schließlich erreicht man den Parkplatz Sonneggbrücke, die erste Startmöglichkeit für diese Wanderung. Wir fahren jedoch noch etwas weiter zum Parkplatz Breitebenweg. 
 



Von hier aus wird gewandert. Wir haben uns für den Uhrzeigersinn entschlossen, das heißt, wir folgten dem links hoch ziehenden Sträßchen in Richtung der Höfe (Unterwand). Vor einem Hof wurden wir nach rechts auf einen steil ansteigenden steinigen Weg verwiesen. Die Steilheit blieb, die Steine gingen dann bald in einen Wiesenweg über. Immer durch die Wiesen ansteigend, ab und zu sehen wir ein Zeichen, einmal sogar eine Albino-Glockenblume, ging es hinauf zu einem querenden Güterweg. 







Eigentlich führt unser Weg nach rechts weiter zur Unterwandalm. Wir machen aber vorher noch einen Abstecher nach links, nun auf dem Salzburger Almenweg. 




 
Salzburger Almenweg
Der Salzburger Almenweg führt bei seinem 350 km langen Streifzug durch die Pongauer Bergwelt in 31 mehr oder weniger langen Tagesetappen zu über 120 Almen. Eine einzigartige Almen-Dichte, über die keine andere Region außer dem Salzburger Pongau verfügt. 




Allerdings ist da ein gutes Gedächtnis nötig: Denn jede Alm und jede Hütte hat ihren eigenen Namen. Keine gleicht der anderen. Aber in jeder werden die Wanderer von der Sennerin oder dem Senner mit derselben Herzlichkeit empfangen. Und natürlich auch mit g´schmackigen Almspezialitäten wie frischer Milch, Käse, Butter, Topfen, Joghurt, Brot, Speck oder einem selbst gebrannten Schnapserl verköstigt. 



Begleitet wird man entlang des Weges stets vom Bild des Enzians, den man auf allen Markierungen, Hütten, etc. findet. Gleich vier der gesamt 31 Etappen führen durch das Großarltal und so sind die beiden Orte Großarl und Hüttschlag ideale Start- und Zielpunkte für Wanderungen am Salzburger Almenweg. Dieser führt von Bad Gastein kommend hinauf zur Toferscharte. Wer Lust und Kondition hat, der sollte hier unbedingt auf den Gamskarkogel – mit 2.467 m der höchste Grasberg Europas – aufsteigen. Tipp: 




Das besondere Gipfelerlebnis mit herrlichen Sonnenauf- und Untergängen hat man, wenn man die Nacht oben am Berg verbringt. Direkt am Gipfel steht die Bad-Gasteiner-Hütte („Gamskarkogelhütte“) und bietet Unterkunft für rund 40 Personen. Danach führt der Weg hinab in die Nationalparkgemeinde Hüttschlag – über die Hallmoosalm hinauf zur Karteisalm und zum Karteistörl. Nach einem kurzen Abstecher zum Tappenkarsee im Kleinarltal verläuft der Almenweg schließlich hinauf zum Draugsteintörl und zurück ins Großarltal.



Dann weiter zu den Draugsteinalmen, Filzmoossattel, Filzmoosalm, Loosbühelalm, Weißalm, Ellmaualm, Großwildalm, Breitenebenalm, Karseggalm, Unterwandalm, Rothofalm, Maurachalm und weiter nach St. Johann-Alpendorf bzw. nach Wagrain. Alternativ kann man anstatt auf Höhe der Almen auch über die Grate und Gipfel gehen und dabei herrliche Aussichten genießen wie hier auf den Tappenkarsee. Von jeder der genannten Almen kann man natürlich auch wieder ins Großarltal absteigen. Nachdem der Almenweg das Großarltal verlassen hat, führt er weiter über Wagrain und Kleinarl bis nach Obertauern, Filzmoos, Werfenweng, zum Hochkönig, über die Salzburger Sonnenterrasse und schließlich über das Gasteinertal wieder zurück ins Großarltal. Ein eigener kostenloser Führer mit detaillierten Kartenblättern im Maßstab 1:50.000 beschreibt ausführlich die insgesamt 31 Etappen (Ausgangspunkt, Bodenbeschaffenheit, Gehzeit, Streckenlänge, Schwierigkeitsgrad, Wegbeschreibung, Einkehrmöglichkeiten, Streckenprofil und Besichtigungstipps). Auf der neuen Wanderkarte „Großarltal“ des Verlages Tappeiner ist der Streckenabschnitt des Salzburger Almenweges im Großarltal gesondert gekennzeichnet.

Info: Tourismusverband Großarltal, A 5611 Großarl, Gemeindestraße 6, Tel. +43 (0)6414/281, Fax : +43 (0)6414/8193, E-Mail:
info@grossarltal.info, www.grossarltal.info

An der nächsten Verzweigung hielten wir uns links und wanderten abwärts zu einer Jagdhütte. Danach an einer Kreuzung stieg es wieder an. Wir passierten die Rothofalm mit der kleinen Kapelle rechts des Weges und wanderten auf die bereits zu sehende Maurachalm zu. Eine Einkehr hier hat man sich nun redlich verdient, ab dem Abzweig waren wir noch rund eine Stunde unterwegs.





Die Maurachalm (1.620 m) ist die nördlichste Alm des Großarltales. Sie ist auch die letzte Station des Salzburger Almenweges im Großarltal. Danach führt Sie dieser Weitwanderweg weiter nach Wagrain. Die Almleute verwöhnen die Wanderer mit hausgemachten Köstlichkeiten, frischen Krapfen und besonders erlesenen Schnäpsen wie Vogelbeer oder Holler. Auf dieser Almhütte wird gerne gesungen und musiziert.

Info: Sebastian Gschwandtl, “Maurach”, Maurachweg 14, A 5611 Großarl, Tel. +43 (0) 6414 293, www.maurachhof.at






Jetzt hieß es aber wieder zurück, vorerst auf demselben Weg bis zur Unterwandalm. Wie alle Almen hier war auch bei ihr großer Betrieb, fast alle Plätze waren belegt. Was für mitwandernde Kinder verlockend ist: hier gibt es einen schönen großen Spielplatz.






Die Unterwandalm (1.600 m) liegt am Salzburger Almenweg und bietet auch eine Übernachtungsmöglichkeit. Für die Kinder gibt es einen Spielplatz mit Streicheltieren. Verwöhnt werden die Wanderer und Mountainbiker auf der Unterwandalm mit Köstlichkeiten aus der eigenen Produktion wie Brot, Butter, Käse, Speck oder Wurst. Hier wird gerne musiziert und gesungen. Sollte es einmal später werden, sind Sonnenuntergänge empfehlenswert.

Info: Herbert Gratz, “Unterwand”, Sonneggweg 41, A 5611 Großarl, Tel. +43 (0) 664 /2412908 oder +43 (0) 664 / 4536438.

Danach ging es weiter zur bereits sichtbaren Karseggalm. Auch sie war mehr als gut besucht. Wer hier vorbei kommt, sollte es nicht versäumen, einen Blick ins Innere auf die offene Feuerstelle zu werfen.

Die Karseggalm (1.603 m) ist mit 400 Jahren es die älteste Almhütte im Großarltal. Hier gibt es keinen Strom, der Boden der Hütte ist noch mit Lehm ausgelegt. Etwas ganz besonders ist die offene Feuerstelle, wo auch heute noch im kupfernen Kessel der für das Großarltal so typische Sauerkäse hergestellt wird. Eine weitere Spezialität wird hier geräuchert – der Knetkäse










Einmal pro Woche kann man den Sennleuten zusehen, wie sie den Sauerkäse herstellen. Diesen Käse und weitere Spezialitäten aus der eigenen Produktion können bei einer Brettljause verkostet werden. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und Streicheltiere. Sollte es einmal später werden auf der Alm, dann sind Sonnenuntergänge auf der Karseggalm sehr empfehlenswert.

Info: Familie Gruber, “Eggut”, Eggriedl 13, A 5611 Großarl, Tel. +43 (0) 664 / 9150717 oder +43 (0) 664 / 9962188

Weiter dem Güterweg folgend kamen wir zu einer Verzweigung, wo es nach rechts hinab zur Breitenebenalm geht. Mit steilem Abstieg erreichten wir diesen Betrieb - auch sie mit prächtigem Spielplatz.






Die Breitenebenalm (1.420 m) besitzt eine große Sonnenterrasse sowie urige Stuben, dazu einen großen Kinderspielplatz mit Streicheltieren und ein Wildgehege. Spezialitäten sind hausgemachte Mehlspeisen wie Apfel- und Topfenstrudel oder Buchteln. Zudem gibt es Übernachtungsmöglichkeiten in rustikal ausgestatteten Zimmern mit Dusche und WC.

Info: Thomas Ammerer, Sonneggweg 100, 5611 Großarl, +43 (0) 6414 / 8386 (Alm) oder +43 (0) 676 / 4116787 (Nächtigung).

Auf dem weiteren Abstieg kann man entweder die Abkürzung auf dem Steig nehmen oder auf dem Fahrsträßchen zwar länger, aber gemütlicher bergab gehen. In beiden Fällen erreicht man schließlich den Ausgangspunkt.

 
Fazit:
Herrliche Almwanderung von Almhütte zu Almhütte; überall kann eingekehrt werden. Bei schönem Wetter wie heute wird man vor allem den Flüssigkeitsverlust ausgleichen wollen. Die Strecke ist etwa 12 Kilometer lang, an Höhenunterschied sind rund 640 Meter zu bewältigen. Bei gemütlicher Gehweise sollte man mit 4 Stunden kalkulieren.

Und danach ...
... konnten wir wieder das Hotel Edelweiss****s genießen, mitsamt Nachmittagsjause, Terrasse und wie immer hervorragendem Abendessen.










Info:
Tourismusverband Großarltal
Gemeindestraße 6, A 5611 Großarl
Tel. 0043 0 6414 281 Fax 0043 0 6414 8193
http://www.grossarltal.info

Unterkunft:
Hotel Edelweiss
Unterbergstrasse 65, A 5611 Großarl
Tel. 0043 6414 3000
info@edelweiss-grossarl.com www.edelweiss-grossarl.com
  
Literatur:
Mark Zahel: Bergsteigerdörfer. Tyrolia-Verlag. Innsbruck.

Dieter Buck: Wanderungen und Bergtouren im Pongau. Plenk-Verlag, Berchtesgaden.

Empfohlene Wanderkarten:
Kompass:
80 St. Johann Salzburger Land
40 Gasteiner Tal Goldberggruppe
040 Bad Gastein
DVD Österreich, ISBN 978-3-85491-629-1, Kompass DVD Über die Alpen, ISBN 978-3-85026-430-3. (Die Karten lassen sich auch auf GPS-Geräte, iPhones und Android übertragen).

Tappeiner:
Großarltal (erhältlich im Tourismusbüro)

Sicherheit in den Bergen:
Hier ein Link auf die Seite von Großarltal mit einem E-book zum Herunterladen.

Dieter Buck
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